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Wenn am Patscha der Wald brennt

05.10.2014

Mit einer riesigen Übung simuliert der Bereichsfeuerwehrverband Weiz am 11. Oktober einen Waldbrand am Patscha. 700 Feuerwehrleute werden dabei im Einsatz sein.

Feuerwehrübungen finden oft unter idealen Bedingungen statt. Es geht darum, dass Feuerwehrleute Fertigkeiten üben und dass die Koordination der Wehren untereinander funktioniert. Bei einer dieser Übungen vor gut einem Jahr in Naas meinte der Naaser Bürgermeister Hans Graf scherzhaft zum Hauptbrandinspektor der Feuerwehr Weiz, Christian Lechner: "Da ist es leicht, weil der Weizbach gleich daneben ist. Aber was macht ihr bei einem Waldbrand am Patscha oben?" Es hat nicht lange gedauert, bis Lechner den Ball aufnahm und begann, mit Abschnittsbrandinspektor Wolfram Schwarz eine derartige Katastrophenübung auszuarbeiten.
Am Samstag, den 11. Oktober, ab 9 Uhr ist es so weit. Übungsannahme sind zwei Waldbrände, einer auf dem Gemeindegebiet von St. Kathrein/Offenegg im Ausmaß von zirka sechs Hektar und einer in Naas auf rund zwei Hektar. Ein derartiger Brand kann nur mit einem Großaufgebot bekämpft werden und daher werden 700 Feuerwehrleute aus 70 Feuerwehren mit 87 Fahrzeugen aus den Bezirken Weiz und Hartberg an dieser Übung teilnehmen. Außerdem wird ein Lösch-Hubschrauber des Innenministeriums angefordert. Dieser wird in Naas mit Löschwasser versorgt. Darüber hinaus werden zwei Schlauchleitungen auf den Berg gelegt, eine von Naas aus und eine vom Kreuzwirt bei der Weizklamm aus.

"Das Gelände ist zum Teil sehr steil und unwegsam, auf die Feuerwehrleute kommen daher viele Herausforderungen zu", erläuterte Wolfram Schwarz bei einer Erkundungsfahrt durch das Gelände, die über holprige Forstwege nur im Puch Pinzgauer erfolgen konnte. Die beiden Leitungen werden 3,7 Kilometer bzw. 4 Kilometer lang sein und jeweils 500 Meter Höhenunterschied aufweisen. Das ist logistisch schwierig, weil alle paar hundert Meter eine Pumpe stehen muss (insgesamt 30), darüber hinaus werden Löschteiche genutzt bzw. sogar künstliche angelegt.
Bei ähnlichen Übungen kam es schon oft zu Schlauchrissen wegen Druckproblemen. Die Verantwortlichen haben zwar alles bis ins kleinste Detail berechnet, ob es tatsächlich gut geht, ist aber offen. "Wir sind schon sehr gespannt und werden all unsere Erfahrungen auch für andere Wehren dokumentieren", sagt Schwarz. Da auch im Ernstfall bei solchen Ereignissen mit Schaulustigen zu rechnen ist, lädt Bürgermeister Hans Graf die Bevölkerung dazu ein, sich ein Bild von der Arbeit zu machen - am besten in der Einsatzzentrale bei der Veranstaltungshalle Naas.

Text: Kleine Zeitung

Am 5. Oktober wurde von der Stadtfeuerwehr Weiz bereits ein provisorisches Löschwasserbecken auf der Patschastraße errichtet. Das innerhalb kürzester Zeit aufgebaute Becken bietet ein Volumen von ca. 21 m3 Wasser, das vor allem als Pufferspeicher für die Übung am kommenden Samstag dient.

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