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Maibamumschnein mit der Stadtkapelle Weiz

06.07.2013

In den Abendstunden des 5. Juli befanden sich der Seppl-Bauer und seine Zenzi auf ihrem Weg durch Weiz. Sie waren mit deren Ziehwagen unterwegs zu dem großen Maibaum, welcher nun schon vor Monaten in der Florianigasse von einigen Weizer Stadtmusikanten aufgestellt wurde. Es war das erste Mal, dass ein Maibaum in der Florianigasse zu sehen war. Die beiden beschlossen, den Baum nun umzuschneiden. Bei ihrer Ankunft stellten die beiden jedoch mit Schrecken fest, dass sich nach all den Monaten noch immer ein Musiker hoch oben am Baum verängstigt festklammerte. Er trotzte in einigen Metern Höhe dort den schweren Stürmen, Wind und Wetter. Der Seppl-Bauer erschrak und beschloss sofort, die Weizer Feuerwehr zur rufen. Diese sollte den Musiker mit der großen Leiter herunterholen, damit der Baum danach gefällt werden konnte.

So ging kurz nach der Entdeckung des Musikers am Baum der Notruf des Seppl-Bauers bei der Feuerwehr ein: "Musiker auf Baum" lautete die Alarmierung. Da sich gerade einige tapfere Feuerwehrleute im nahegelegenen Rüsthaus aufhielten, war sofort Hilfe zur Stelle. Löschmeister Franz Schwaiger zögerte keine Sekunde und brachte die große Leiter in Stellung, um den Musiker vom Baum herunterzuholen. Mittlerweile hatten sich auch zahlreiche Schaulustige bei dem Maibaum eingefunden, welche die Rettungsaktion der Feuerwehrleute neugierig beobachteten. Schweres Werkzeug musste eingesetzt werden, um den Musiker aus seiner Verklammerung zu lösen. Doch die Rettung gelang, und mit Hilfe der großen Leiter konnte er sicher zu Boden gebracht werden.

Die Zenzi kümmerte sich danach sofort auf ihre eigene, liebevolle Weise um den Musiker. Er war bereits etwas ausgetrocknet, daher beschloss sie den Unbekannten auf ihrem Ziehwagen mit nach Hause zu nehmen. Dem Seppl-Bauer mißfiel dies natürlich. Er hatte aber noch geplant, den Baum umzuschneiden, daher wies er die Zenzi mit seiner Axt an, ihm gefälligst zu helfen.

So begannen die beiden, den Baum anzusägen. Sie waren aber beide von der Aufregung um den Musiker bereits etwas erschöpft, und so suchten sie in der Menge der Schaulustigen nach Helfern. Sofort wurden eine kräftige Frau und einige Männer ausfindig gemacht, die den Baum mit einer großen Blattsäge umschneiden sollten. Den Anfang machten dabei die Obfrau der Weizer Stadtmusikanten, Birgit Pretterhofer, sowie der Hauptmann der Weizer Feuerwehr, Christian Lechner. Sie sägten mit vereinten Kräften, doch auch die beiden ermüdeten rasch. So kamen ihnen der Weizer Stadtkapellmeister Peter Forcher und der Stellvertreter des Feuerwehrhauptmanns, Karl Feichter zu Hilfe. Wenige Zentimeter bevor der Baum fiel, übernahmen der Weizer Altbürgermeister Helmut Kienreich und die Zenzi die Säge. Als der Baum schließlich fiel, jubelte die Menge der Schaulustigen auf und der Seppl-Bauer und seine Zenzi freuten sich, jetzt endlich nach Hause gehen zu können.

Da die Menge der Schaulustigen bereits heftig über die Höhe des Baumes spekuliert hatte (es wurde gemunkelt er sei mindestens 40 Meter hoch) beschlossen sie, den gefallenen Baum zu vermessen. Da der Klarinettist der Weizer Stadtmusikanten, Karl Pressl, die Höhe des Baumes mit 12,62 Meter bis auf wenige Zentimeter genau geschätzt hatte, wurde er mit sofortiger Wirkung der neue Eigentümer des Baumes. Die aufgebrachte Menge glaubte, dass es hierbei nicht mit rechten Dingen zugegangen sein konnte und zog sich in das Rüsthaus zurück, um dort bei einem Bier die vorangegangenen Ereignisse zu besprechen. So wurde dort das Fällen des Baumes bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

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